Bergslalom Klotten

 

Der Moselbergpreis gehört bei den Fahrern und aufgrund der schön einsehbaren Zielkurve wohl auch bei den Zuschauern mit zu den beliebtesten Strecken. Hinzu kommt dass der Highspeedparcour mit ihren knapp zwei Kilometern zum Längsten im gesamten Kalender zählt! 

 

Als erstes Mitglied von uns durfte wie gewohnt Carsten Daube ins Geschehen eingreifen. Zu seinem Leid zeigte sich die gesamte Heckmo Klasse mehr als schwach besetzt, insgesamt waren samstags nur vier Fahrer am Start, von denen sonntags noch drei Fahrzeuge übrig blieben! So konnte Carsten für sich betrachtet seine Zeit ggü. dem Vorjahr deutlich verbessern, doch aufgrund der schwachen Teilnehmerzahl fährt er irgendwo im nirgendwo. Mangels Starter wird er nun immer häufiger mit den hubraumstärkeren 1300ern zusammengelegt wodurch er gerade auf solchen Powerstrecken mit stumpfen Waffen kämpft. Platz drei am Samstag und zwei am Sonntag sprangen am Ende für ihn heraus, doch ich denke wer vom Berg Cup mit 15 und mehr Startern verwöhnt wird der blickt mit Sorgenfalten auf die Entwicklung im Heckmo Bereich des NAVC.

 

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Traditionell besser besetzt zeigt sich die Klasse 11, wo sich Turboboost fest vorgenommen hatte endlich einstellige Zeiten zu fahren! Die letzten Jahre stand trotz steter Weiterentwicklung immer eine 1:10.XX in den Zeitenlisten und diese sollte doch bitte endlich auf 1:09.XX fallen! Am Samstag bot sich noch das gewohnte Bild: an der Spitze das Kadett C Coupe pilotiert von Dieter Reimann & Melanie Haas, direkt dahinter mit starkem Auftritt Olaf Jäntsch! Als Vierter konnte sich Turboboost festsetzen, dicht gefolgt von Sebastian Kühn. Letztgenannte sollten am Sonntag im Mittelpunkt stehen nachdem Dieter Reimann den Kadett nach einer Feindberührung im Training vorzeitig abstellen musste. Als dann auch der Jäntsch Kadett nach dem Trainingslauf die weiße (Rauch)Fahne aus dem Auspuff hisste, witterten die Verfolger ihre große Chance! Hitchcock selbst hätte den nun folgenden Thriller nicht besser schreiben können, auch da beide Kontrahenten unmittelbar hintereinander starteten. Zwar lag Turboboost im Training noch haarscharf vor Sebastian Kühn, doch dieser konnte den Spieß im ersten Heat umdrehen und sich so vor Turboboost an die Spitze des Feldes setzen. Die Anspannung bei den Protagonisten war deutlich spürbar und so warfen sie noch einmal alles in die Wagschale, reizten ihre Boliden bis zum Anschlag aus und beide konnten ihre Zeiten abermals verbessern! Doch wer war der Schnellere? Mit einer neuen persönlichen Klotttener Bestzeit von 1:10.33 konnte sich Turboboost noch um 16 HUNDERTSTEL vor Sebastian Kühn setzen und somit zum ersten Mal in seiner Laufbahn die Königsklasse bis 2 Liter Hubraum gewinnen! 

 

Bliebe noch ein gutes Ergebnis meinerseits in der Klasse 14 um ein super Wochenende abzurunden, was mir zumindest teilweise auch gelang. Am Samstag zeigte sich Petrus erneut nicht sehr nett zu uns Startern der Gruppe 3, denn unmittelbar am Vorstart ging ein heftiger Schauer auf die Strecke nieder, welcher die Veranstalter zu einer zwanzig minütigen Zwangspause verdonnerte. Danach war es den Fahrern freigestellt auf welchen Reifen sie das Rennen aufnehmen wollten & es begannen viele Diskussionen, Fachsimplereien sowie hektisches Geschraube. Viele der Fahrer waren verunsichert und wählten die Sicherheitsvariante auf Regenreifen. Ich war mir trotz in diesem Jahr erstmals vorhandener "echter" Regenreifen sicher dieses Rennen auf Slicks bestreiten zu können bzw. wollen, denn ich errechnete mir durch die zusätzliche Standzeit aufgrund des erlaubten Reifenwechsels in Verbindung mit den beiden Auffahrten durch Trainingslauf und 1. Wertungslauf im 2. Heat eine abgetrocknete Ideallinie. Der Trainingslauf auf Slicks war abenteuerlich bis unfahrbar, was auch einige meiner Konkurrenten so sahen und ihre Wagen sofort im Fahrerlager abstellten und auf weitere Läufe verzichteten. Hab ich mich verspekuliert??? Wären Regenreifen nicht doch die bessere Wahl gewesen??? Nach dem ersten Wertungslauf, welcher noch immer extrem rutschig war und man sehr sehr vorsichtig mit dem Gas umgehen musste lag ich überraschend auf P2, drei Sekunden hinter dem auf Regenreifen startenden Uwe Daut. So schlecht kann meine Entscheidung also wohl doch nicht gewesen sein, denn die restlichen Verfolger distanzierte ich bereits um über neun Sekunden!!! Der letzte Lauf sollte es also richten; der Angriff auf P1! Ich konnte meine Zeit auf 1:20.65 deutlich senken, über vier Sekunden gings nun den Berg schneller hinauf! Bliebe noch die Frage ob und um wieviel sich Uwe Daut verbessern konnte... Zwar war es bei ihm letztendlich "nur" eine Sekunde, doch diese reichte um mich auf den Zweiten Platz zu verweisen. Ein tolles Ergebnis, denn es nahm mir auch einige meiner fahrerischen Selbstzweifel, denn im Regen wirkt sich mein Leistungsdefizit weniger stark aus als auf trockener Strecke und andre Parameter greifen eben mehr. Gleichzeitig wusste ich dass ich am trocken vorhergesagten Sonntag um einige Plätze nach hinten gereicht werden würde! So kam es auch, aber Platz 6 mit Bremsproblemen, dem seriennahem Motor sowie Seriengetriebe in hervorragenden 1:13.12 war klasse! Ich war/bin sehr zufrieden und freue mich auf Bollenbach, dem Finale der NAVC Bergmeisterschaft wo einige noch einmal alles geben müssen, denn das letzte Wort in Sachen Meisterschaft ist noch nicht in allen Klassen gesprochen!

 

Und auch für die Meisterschaftswertung gilt, was sich in Klotten beim Anblick der Klasse 11 erneut bewahrheitet hat: To finish first, you have to finish first ;-)

 

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